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Channel: wedding – tanja & stephan münnich
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Manche Hochzeiten sind für uns noch besonderer als andere. Britta kennen wir schon sehr lange. Sie war Zeugin unserer ersten fotografischen Gehversuche im Studio, hat unsere eigene Hochzeit miterlebt und ist eine wirklich liebe, langjährige Freundin. In den letzten Jahren haben wir uns ein wenig aus den Augen verloren – bei uns war es das alltägliche Chaos aus Arbeit und Familie, bei Britta aber ging es um viel grundlegendere Dinge, ihre Gesundheit nämlich, die ihr das Leben deutlich schwerer gemacht hat, als man es gerade so jungen Menschen wünscht… Eine seltene Krankheit ist Schuld daran, dass Britta nicht mehr ohne zusätzlichen Sauerstoff leben kann. Sie ist in vielen Dingen des täglichen Lebens sehr eingeschränkt. Als die Entscheidung der Ärzte fiel, sie auf die Warteliste für eine Transplantation zu setzen, trafen auch Britta und Marco eine Entscheidung. „Wir heiraten. Für einander da sein, in guten, wie in weniger guten Zeiten.“ Selten habe ich auf einer Hochzeit diesen Gedanken deutlicher gespürt. Unaufgeregte Fürsorge, Vertrauen und Zuversicht, dass hoffentlich bald alles gut wird – Eure Liebe ist wie eine Richtschnur. Ein Vorbild. Und wir waren – wie alle Gäste an diesem Tag – sehr berührt, dass wir dieses Versprechen bezeugen durften.

Der 10. Dezember war ein traumhaft schöner Wintertag. Es war kalt und klar und der Himmel schien sich dem Farbkonzept der Hochzeit anpassen zu wollen. Der alte Flughafen Butzweilerhof in Köln ist eine fantastische Location. Gerade, wenn die Braut eine Affinität zu Flugzeugen hat – Britta war früher Flugbegleiterin und auf der ganzen Welt unterwegs. Kein Wunder, dass die Wahl der Location sehr schnell feststand!Nachdem Marco seine Britta begrüßt hatte, konnten wir eine Mini-Portraitserie einschieben. Trotz Rollstuhl und mobilem Sauerstoffbehälter strahlte Britta und sah einfach wunderschön und überglücklich aus. Sie hatte sich morgens in die Hände einer unserer liebsten Make-Up-Künstlerinnen, Sandra Holuscha von Brautliebe begeben, die ihr ein wunderbar dezentes Make-Up passend zum schlichten Stil des Kleides zauberte. Kleid, Frisur und Make-Up, dazu die alte Wartehalle des Flughafens – wir fühlten uns ein bisschen wie in einer Zeitmaschine!Trauung, Empfang und (nachmittägliche) Feier fanden komplett an einem Ort statt. Ein Ortswechsel oder eine Feier bis in den Abend wären für Britta nicht möglich gewesen – der Stimmung tat der außergewöhnliche Partyplan aber keinen Abbruch. Die Wartehalle war bis in kleinste Detail liebevoll dekoriert und bot neben Trautisch und den Bänken für die Gäste auch eine Loungeecke, eine Kaffeebar, eine Photobooth… Sollte Britta sich beruflich umorientieren wollen, wäre Wedding Planner mit Sicherheit nicht undenkbar.Brittas und Marcos Freunde hatten einige Überraschungen organisiert und so verging der Nachmittag wie im Flug. Ein Highlight war mit Sicherheit die extra „per Luftfracht eingeflogene“ Giraffe – die als Gutschein für eine Zoojahreskarte fungierte und vor allem bei den Kindern höchstes Entzücken hervorrief. Zwischendurch konnten wir tatsächlich in den Tiefen des alten Flughafengebäudes noch ein paar wenige weitere Portraits machen. Liebe Britta, lieber Marco, wir danken Euch von ganzem Herzen, dass wir diesen so wichtigen Tag für Euch dokumentieren durften. Es war großartig zu erleben, dass Ihr diesen Tag als Fest Eurer Liebe, Eurer Beziehung, Eures gemeinsamen Lebens gestaltet habt. Anders als „typische“ Hochzeiten, aber nicht weniger liebevoll, nicht weniger detailverliebt und vor allen Dingen nicht weniger schön war dieser Tag. Wir alle haben mit Euch gelacht und wir alle haben mit Euch das ein oder andere Tränchen vergossen. Und ich bin sicher, wir alle wünschen, hoffen und beten, dass die ersehnte Operation kommt, dass Ihr beide ein langes, gemeinsames und hoffentlich gesundes Leben vor Euch habt. Ich wünsche mir, dass Ihr eines Tages diese Bilder seht und all die Erinnerungen an Rollstuhl, Sauerstoffschlauch und Anstrengung verblasst und nur noch die an Liebe, Zuversicht und Freude lebendig sind. Und dann feiern wir noch einmal.

Liebe Blogleser, Britta setzt sich seit einiger Zeit für die Initiative Junge Helden ein, die sich zum Ziel gesetzt hat, über Organspende aufzuklären und dafür zu sensibilisieren. Es geht nicht um ja oder nein, um machen oder nicht machen – es geht um Auseinandersetzung und eine bewusste Entscheidung. Klickt doch mal rüber. Danke.

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